Erinnerungspolitik im Zeichen der Ambiguitätstoleranz
Erinnerungspolitik ist Arbeit an der Vergangenheit um einer gemeinsamen Zukunft willen. Sie ist entwicklungsoffenen und kontrovers, sie wird erstritten und manchmal erkämpft. Wenn sie jedoch einen Beitrag zur kritischen Auseinandersetzung mit Ideologien, mit vergangenen und gegenwärtigen Menschheitsverbrechen und diversen Identitätskonstruktionen leisten will, dann muss sie reflexiv sein. Eine solche Reflexivität „lebt“ von der Fähigkeit zur Reziprozität der Perspektiven. Diese Fähigkeit eröffnet die Möglichkeit, eigene mit anderen Vorstellungen des gelingenden Lebens zu vergleichen und dazu Stellung zu nehmen. Reziprozität ist damit das Fundament von Ambiguitätstoleranz und Kern freier Gemeinwesen. Erinnerungspolitik im Zeichen von Ambiguitätstoleranz versetzt Individuen und ganze Gesellschaften in die Lage, verantwortungsvoll mit konkurrierenden Erzählungen umzugehen und alternative menschenwürdige Zukunftsszenarien zu entwerfen.
Zeit
Donnerstag, 13.10.22
– Freitag, 14.10.22
Themengebiet
Ambiguitätstoleranz
Zielgruppen
Wissenschaftler*innen
Ort
Regina-Pacis-Weg 3, 53113 Bonn
Raum
Dekanatssaal
Reservierung
nicht erforderlich
Veranstalter
TRA Individuen, Institutionen und Gesellschaften mit Bonner Zentrum für Versöhnungsforschung
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